Line Wasner//
03. 06. - 27. 06. 2015
ächz!
Oel - Früh Cabinet,
Hamburg
(Säule aus Markisenstoff),
220 x 50 cm
grünes Bild, Öl und Acryl auf
Leinwand, 146 x 136 cm
Girlande, Öl auf
Leinwandstücken, 300 cm lang
Seestück, Öl auf Leinwand, 170
x 155
(hellblau weiss gestreiftes Bild),
Öl auf Leinwand, 230 x 95 cm
(gelbes Stoffobjekt), Acryl auf
Leinwand, in Streifen
geschnitten und über
ein mit Watte ausgestopftes
Oval montiert, 30 x 25 x 20 cm
1 Isomatte
aus Leinwandstücken
zusammengesetztes, teils
perforiertes Stoffobjekt, 50 x 50
x 20 cm
Zur fleissigen Biene, Öl auf
Leinwand, 12 x 9,5 cm, (hier
nicht abgebildet)
ächz - fez, Stoffobjekt, Öl auf
Leinwand, vernäht, (hier nicht
abgebildet)
Raum, Öl auf Leinwand,
21, 5 x 30 cm
Müllplatz, Öl auf Leinwand, 33 x
33 cm
Amerika, Acryl auf Leinwand,
130 x 140 cm
aus dem Pressetext:
...Im Oel-Früh Cabinet zeigt die
in Berlin lebende Künstlerin die
Installation ächz!. Der in
Comics geläufige Ausdruck wird
eingesetzt, wenn jemand oder
etwas vollkommen überlastet
ist. Dieser Zustand wird in der
Installation auf unterschiedliche
Weise verhandelt. Ein Bild auf
Leinwand zum Beispiel zeigt
eine ölverschmierte Welle. Es
ist nach Vorlage eines
Pressefotos entstanden, das in
Zusammenhang mit der
Nachricht über den Untergang
des Containerschiffs Rena vor
der Neuseeländischen Küste im
Okrober 2011 verbreitet wurde.
Mehrere Hundert Tonnen
Schweröl flossen damals ins
Meer, mehr als 2000 Vögel
verendeten.
Eine alte Markise,
im Berliner Wedding
ausrangiert, wurde zu einer
wuchtigen Säule umfunktioniert.
Eine Girlande sieht so aus, als
läge die Feierlichkeit, die sie
einmal geschmückt hat, sehr
weit zurück. Ein kleines Bild
zeigt einen Müllplatz am
Waldrand.
Die vielseitigen Komponenten
der Installation ergeben ein
abstraktes Stimmungsbild.
Bewusst nutzt Line Wasner
Techniken, um einen
altertümlichen Effekt zu
erzeugen. Farbe wird so
eingesetzt, als wäre die Malerei
bereits verblichen und vergilbt,
als wären die Werke nachlässig
und unter schlechten
Bedingungen gelagert worden.
Als hätten sie bereits eine
Vergangenheit. Fake-Patina,
Fake-History! Es begegnet
einem eine Sorte Schönheit, die
ihre Kraft hauptsächlich aus
Heruntergekommenheit bezieht.
Dieser mag man nie ganz
trauen, weil man gleichzeitig
vorgeführt bekommt, wie
ungerührt sie sich über Inhalte
hinwegsetzt.
Anna-Carla Brokof